Meine eigene Hexenküche (Teil 2)

Herzlich Willkommen zum zweiten Teil meiner Story zur eigenen Boilieküche. Im ersten Teil bin ich spezifisch auf die „Hardware“ eigegangen. Im zweiten Teil möchte ich genauer in die Planung, Optimierung der Arbeitsschritte, Materialbeschaffung und Details eingehen. Die nötige Hardware war nun besorgt…Dämpfer, Kneter, Boiliebretter, Boiliegun, und Betonmischer standen nun mitten in meiner Hexenküche. Viele von euch kennen mit Sicherheit noch die alten Wasch - bzw. Schlachtküchen die so mancher im Keller hat. Glücklicherweise ist das auch bei mir der Fall. Ein gefliester Raum mit knapp 20qm, Warm und Kaltwasserzulauf, einem Ablauf und einem angrenzenden Aufenthaltsraum mit 25qm darf ich hier mein Eigen nennen. Ich legte logirscherweise die Produktion in eben jenem gefliesten Raum – die Vorteile liegen hier klar auf der Hand – wo gehobelt wird fallen Spähne…in unserem Fall Mehlstaub, Boilieteig, Wasser usw. Hier ist es absolut von Vorteil wenn der Boden einfach abgespritzt, mit einem Wasserabzieher trocken gemacht und anschließend gestaubsaugt werden kann. Manch einer wird darüber etwas schmunzeln – aber Sauberkeit ist für mich  das A und O jeder Boilieküche. Ich machte mir nun Gedanken wie ich die Gerätschaften im Raum positionierte um unnötige Wege einzusparen um somit schnell arbeiten zu können. Somit war klar, dass die Baitgun und das Rollbrett auf einem langen Tisch nebeneinander befestigt werden. Der Kneter steht etwas tiefer um komfortabel den Mix einschütten bzw. herausnehmen zu können um mit einem Handgriff die Baitgun zu beladen. Diesen L – förmigen Tresen baute ich mir aus einer Küchenplatte mit 1,20 m hohen Standfüßen aus 8cm Kanthölzern die mittels Winkeln an der Küchenplatte befestigt sind. Die Küchenplatte selbst wurde ebenfalls mit großen Dübeln an der Wand befestigt. Hierdurch ergibt sich eine enorme Stabiliät. Der kleine Tisch für meinen Kneter baute ich aus zwei halben Paletten die aufeinander gestapelt eine angenehme Arbeitshöhe bieten – danke an dieser Stelle an meinen Freund Jens für die gute Idee. Auf der anderen Seite des Raumes platzierte ich meinen Betonmischer welcher perfekt 20kg Trockenmix fasst. Gute und auch preiswerte Angebote hierfür findet ihr in einschlägigen Baumärkten. Ebenso die Küchenplatte, Dübel, Winkel, Schrauben und Kanthölzer. Ihr merkt schon, ich war bei den Jungs vom Baumarkt mit dem großen H ein gern und oft gesehener Gast zu dieser Zeit  J.  In die andere Ecke des Raumes stellte ich mein Flavour und Liquid Regal. Es ist immer herrlich anzusehen und vor allem anzuhören wenn Karpfenangler auf Angelentzug im Winter wie kleiner Kinder vorm Weihnachtsbaum funkelnde Augen bekommen wenn sie sich gegenseitig die verschiedenen Flavour und Liquidflaschen unter die Nase halten. Eine große Auswahl hierbei ist mir wichtig und zum Glück lässt der Onlineshop von FlAroLi keinerlei Wünsche offen.

Eine Seite des Raumes war noch frei – da es für mich klar war, dass ich viele meiner Mehle nicht zuletzt aus Kostengründen selbst mahlen werde, hat eine elektrische 1,6 PS starke Mühle mit passendem Kunststofffass dort Platz gefunden. Da ich in der direkten Umgebung glücklicherweise viele bekannte Bauern als gute Bekannte habe ist mein Vorrat an Hartmais nahezu unerschöpflich J Ich kann euch nur empfehlen eure Bauern in der Umgebung danach zu fragen. Hier werdet ihr für kleines Geld fündig. Ich hole mir hier immer 100kg weise den Mais und mahle diesen dann durch. Mein guter Freund Nico und seine Tochter halfen mir bei einer großen Mahlaktion – wir mahlten binnen 4 Stunden knapp 300kg Mais. Für die „kleine“ Mühle eine beachtliche Leistung.

Doch sollte natürlich auch das Wohlbefinden beim Bau einer Hexenküche nicht zu kurz kommen. Nach einem anstrengenden Rolltag mit Freunden will man es sich ja schließlich bequem machen können. Nachdem meine „Waschküche“ fertig war machte ich mich an den Ausbau des Nebenzimmers.

Neuer PVC Boden, neuer Anstrich, neue LED Lampen und Lichtleisten, eine Steel-Dart-Scheibe (ganz wichtig) und ein großer Tisch mit mehreren Stühlen wurden verlegt, gebaut bzw angeschafft. Ebenso installierten wir eine neue Toilette nebst Waschbecken und Spiegel. Was nun noch fehlte war eigentlich das wichtigste – die Mehle. Immer wieder gibt es sehr gute Angebote im Netz bzw den sozialen Netzwerken. Auch ich habe mir viele Muster kommen lassen, geschmeckt, gefühlt und verglichen und kann euch nur den Ratschlag geben -> achtet auf Qualität. Gute, frische Ware ist für mich wichtiger als irgendwelche ach so tollen Extrakte und andere „Nebelkerzen“ die immer wieder als das non-plus ultra in den Himmel gehoben werden. Natürlich könnt ihr auch immer wieder Schnäppchen machen was Mehle anbelangt – aber vergleicht die Ware und achtet auf eine gute Qualiät. Um die Mehle, Gewürze, Eipulver usw lagern zu können benötigt man Fässer. Wichtig hierbei ist in meinen Augen, dass diese absolut luftdicht, sprich mit einer Dichtung versehen sind. Auf meiner Suche nach geeigneten Fässern kann ich euch ebenfalls ebay Kleinanzeigen oder die sozialen Medien empfehlen wenn es keine absolut neuen sein müssen aus dem Baumarkt. Ein Detail fehlte aber dennoch – ihr merkt schon – man kommt schnell vom Hundertste ins Tausendste wenn man eine Boilieküche plant. Fehlt ein Teil merkt man das bei der Produktion gewaltig. Deswegen bin ich immer und immer wieder die Produktion im Kopf durchgegangen ob ich wirklich an jedem Teil gedacht habe. Was nun noch fehlte waren noch Trocknungskörbe wenn die Boilies nach dem Dämpfvorgang aus dem Dämpfer kommen…empfehlen kann ich euch hier Kunststoffkörbe mit vielen Lüftungsschlitzen um eine optimale Luftzirkulation beim Trocknen zu gewährleisten.

 

In Teil 3, der im nächsten Monat folgt, erfahrt ihr den Ablauf der Produktion – und wer weiß – vielleicht gebe ich noch ein genaues Boilierezept von mir preis zum Nachbau für alle Einsteiger.

 

Viele Grüße,

 

Michael Seitz

Team FlAroLi

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